Asbest

Asbest dient als Gruppenbezeichnung für bestimmte Silicatfasern. Der Name Asbest ist abgeleitet von dem griechischen Begriff "asbestos" (unauslöschlich, unvergänglich) und bezeichnet so die wichtigsten Eigenschaften dieser Gruppe natürlich vorkommender Mineralien: Sie sind nicht brennbar, chemisch beständig, faulen und korrodieren nicht.

Asbest kommt in verschiedenen Mineralformen vor:

Serpentinasbest (Schichtsilicat): Chrysotil (Weißasbest)

Amphibolasbeste (Bandsilicate): Grunerit (Braunasbest), Anthophyllit, Aktinolith, Tremolit, Krokydolith (Hornblende oder Blauasbest).

Warum ist Asbest so gefährlich?

Asbest verursacht die sog. Asbestose, eine durch Asbeststaub hervorgerufenen Lungenerkrankung, aus der sich bei längerer Einwirkung Lungenkrebs entwickeln kann. Die Toxizität des Asbeststaubs wird dabei von der Fasergeometrie, der Fasergröße und der Biobeständigkeit beeinflusst. Die stärkste krebsauslösende Wirkung haben Fasern mit einer Länge von ca. 8 µm und einem Durchmesser von < 0,25 µm. Fasern mit einer Länge unterhalb von 2 µm wurden in Tierversuchen nicht als kanzerogen getestet. Der industriell häufig verwendetet Chrysotil ist aus diesem Grund wesentlich weniger toxisch als der länger faserige Krokydolith.

Asbest fand als Bau-, Dichtungs- und Feuerschutzmaterial vielfach Verwendung, wobei die Nutzung im Laufe der Zeit immer weiter eingeschränkt wurde. Probleme bereitet jetzt der Kontakt im Rahmen von Sanierungen und die Aufnahme von Fasern durch die Verwitterung von Asbest.

Zur Bestimmung der Asbest-Konzentration in Luft wird die Faserabscheidung aus einer bestimmten Luftmenge auf speziellen Filtern gemessen. Mittels Rasterelektronenmikroskop (REM) werden die Fasern mit einer Länge von > 5 µm gezählt. Allgemein ermöglicht eine Untersuchung mittels REM die Unterscheidung der verschiedenen Mineralisationsformen des Asbests. Zum gleichen Zweck kann eine EDX-Analyse (Auswertung der Intensitätsverhältnisse der Elementpeaks von Silicium, Magnesium und Eisen) durchgeführt werden.

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