Beschichtungsfehler

Fast alle denkbaren Materialien werden heutzutage beschichtet. Die wichtigsten sind nach wie vor natürlich Metalle und Kunststoffe.

Für die Beschichtung kommen wiederum sehr viele verschiedene Verfahren in Betracht. Es handelt sich dabei insbesondere um Lackieren bzw. Pulverbeschichten, Galvanisieren, Bekleben und Bedampfen. Metalle werden darüber hinaus sehr gerne thermisch mit anderen Metallen beschichtet. Dies sind vorwiegend Zink- bzw. Zinnschichten, aber auch andere Materialien sind hier durchaus üblich. Aufgrund ihrer hohen Wärmestabilität können Metalle auch im thermischen Plasma beschichtet werden.

Die Schichtstärken bei der Beschichtung von Materialien schwanken von nur wenige Nanometer dicken Funktionsschichten, die aufgedampft werden bis hin zu mehrere 100 µm starken Schichten, die man z. B. durch Pulverbeschichten erzielen kann.

Fast so vielfältig wie die Art der Beschichtung sind die Fehler, die bei Beschichtungsprozessen auftreten können. Dies geht von Bedeckungsfehlern, die durch Fremdsubstanzen auf der Oberfläche ausgelöst werden, bis hin zu Einflüssen von Fremdmaterial in der Schicht selbst.

Beschichtungsfehler können die Funktion der Beschichtung oder (bei dekorativen Schichten) die Optik stören.

Auslöser für Beschichtungsfehler sind bei Kunststoffen sehr oft externe oder interne Entformungshilfsstoffe. Insbesondere Wachse werden für diesen Zweck sehr oft verwendet. Aber auch Stabilisatoren wie z. B. UV- oder Oxidationsstabilisatoren können an die Oberfläche migrieren und dort z. B. Haftungsprobleme oder punktuell Lackstörungen auslösen. Insbesondere bei dekorativen Lackierungen wird durch Staubeinschlüsse die Optik stark gestört.

Metalle weisen abhängig von ihrer Bearbeitung sehr oft Öl- und Waschrückstände auf der Oberfläche auf. Sowohl galvanische Beschichtungen als auch Lackieren oder Bekleben wird oft durch solche Ölrückstände verhindert. Besonders wirksam sind auf allen Oberflächen Silikonöle, die als äußerst wirksame Trennmittel einzustufen sind. Sehr häufig findet man auch Fingerabdrücke, die während der Verarbeitung der verschiedensten Materialien auf die Oberfläche gelangt sind.

Für die Untersuchung von derartigen Verunreinigungen steht bei der Firma ACL ein Infrarotspektrometer mit Mikroskop zur Verfügung. Anorganische Rückstände auf Oberflächen bzw. Stippen in Beschichtungen können in vielen Fällen mit Hilfe des Rasterelektronenmikroskops und dem angeschlossenen EDX-System identifiziert werden.

Eine große Hilfe bei der Untersuchung von Schichten ist ein Querschliff, der in unserer Metallographie-Abteilung angefertigt werden kann.

Falls Ihr Produkt im Bereich von Lackierprozessen eingesetzt werden soll, ist es sinnvoll, dieses vorher auf Stoffe zu untersuchen, die das Lackieren negativ beeinflussen. Man spricht in diesem Zusammenhang von LABS-Konformität. LABS steht dabei für Lackbenetzungsstörende Substanzen. Die Prüfung auf eine bedenkenlose Einsetzbarkeit eines Produkts prüfen wir für Sie gerne gem. VDMA 24364.

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