Silber-Lote

Silberlote gehören zu den sogenannten Hartloten, die Liquidustemperaturen über 450°C besitzen. Sie werden zum Hartlöten von Werkstücken aus Schwermetall wie Eisenwerkstoffen, Kupferwerkstoffen und Nickelwerkstoffen verwendet. Silberhartlote mit einem Silberanteil über 20% werden zusätzlich noch zum Hartlöten für Edelmetalle und ihre Legierungen verwendet. Die Silberlote werden in 2 Gruppen unterteilt:

Silberlote mit einem Silberanteil unter 20%: Zu diesen gehören vor allem Kupfer-/Silber-/Zink-Lote und Kupfer-/Silber-/Zink-/Cadmium-Lote mit Arbeitstemperaturen von 800-860°C. Man verwendet sie vorzugsweise für wärmeunempfindliche Werkstücke. Die Kupfer-/Silber-/Phosphor-Lote können bei Kupfer verwendet werden, wenn flussmittelfrei gelötet werden soll und eine niedrige Arbeitstemperatur erwünscht ist. Zum Hartlöten von nickelfreien Kupferwerkstoffen sind sie bei Verwendung von Flussmitteln geeignet. Für Eisen- und Nickel-werkstoffe sind die Kupfer-/Silber-/Phosphor-Lote nicht geeignet, da bei diesen Grundwerkstoffen durch den Phosphorgehalt spröde Übergangszonen verursacht werden.

Silberlote mit einem Silberanteil von mindestens 20%: Die Silber-/Kupfer-/Zink-/Cadmium-Lote sind niedrig schmelzende Hartlote und ermöglichen ein werkstückschonendes Hartlöten bei kurzen Lötzeiten. So ist das L-Ag40Cd das niedrigst schmelzende Hartlot und wird wegen seiner ausgezeichneten Löteigenschaften zur Massenfertigung in Lötanlagen eingesetzt. Die beiden nickel- und manganhaltigen Hart-Lote L-Ag27 und L-Ag49 werden bevorzugt zum Auflöten von Hartmetallen auf Stahlträgern eingesetzt. Sie enthalten Nickel und Mangan als benetzungsfördernde Zusätze und können deshalb auch zum Hartlöten von schwer benetzbaren Werkstoffen wie Molybdän verwendet werden. Das Hartlot L-Ag50CdNi ergibt gut korrosionsbeständige Lötverbindungen an Kupferlegierungen im maritimen Bereich.

Typische Fehler, die beim Hartlöten auftreten können, sind schlechte Verbindungszonen, Oxidhäute, Löcher und Risse, die mit metallographischen Untersuchungsmethoden bei der ACL GmbH untersucht werden können. Daneben spielen auch Verunreinigungen im Lötbad selber, wie z.B. Spuren von Aluminium, das sehr zähe und schwer entfernbare Oxidfilme bildet eine große Rolle und können durch eine Materialanalyse mittels Atomemissions-Spektroskopie (ICP-OES) bei der ACL GmbH schon vor dem Lötprozess erkannt werden. Ebenso kommt es immer wieder vor, dass korrosive Reste an der Lötverbindung, wie z.B. Flussmittelreste, vorhanden sind. Diese wären durch eine Analyse mit der Röntgenmikrosonde des Rasterelektronenmikroskops (EDX/REM) und wenn es sich um organische Komponenten handelt durch die Infrarotspektroskopie (IR) detektierbar.