Weichmacher

Um Kunststoffe im Gebrauch, aber auch bei der Weiterverarbeitung deformierbar und flexibel zu machen, werden sie weichgemacht. Dies geschieht entweder durch Zugabe von physikalisch wirkenden Weichmachern (äußere Weichmachung) oder durch chemisch eingebundene molekulare Gruppen, die die Kettenbeweglichkeit erhöhen (innere Weichmachung).

Äußere Weichmachung:

Für weichmachende Stoffe ist charakteristisch, dass sie die Schmelztemperatur, den Elastizitätsmodul und die Einfriertemperatur von Polymeren herabsetzen, dass sie die chemische Natur der Makromoleküle jedoch nicht verändern. Der große Vorteil der äußeren Weichmachung liegt in ihrer Variationsbreite, die ein Regulieren des Weichheitsgrades von Plastifikaten über Art und Menge der zugesetzten Weichmacher ermöglicht. Nachteilig ist die meist unerwünschte Extrahierbarkeit der Weichmacher aus den Plastifikaten.

Im heutigen Weichmachersortiment dominieren Mineralöle, Esteröle und Phthalsäureester. Daneben werden - jedoch in weitaus geringerem Maße - Phosphorsäureester und Ester verschiedener Carbonsäuren eingesetzt. Neben diesen niedermolekularen Weichmachern werden auch Oligomere, sog. Polymer-Weichmacher, z. B. Polyester und Perbunane, verwendet. Ihr Hauptvorteil liegt in der geringen Neigung zum "Ausschwitzen" aus dem Kunststoff.

Innere Weichmachung:

Das Prinzip der inneren Weichmachung beruht darauf, dass Monomere, aus denen Homopolymere mit hoher Einfriertemperatur resultieren, gezielt mit solchen Monomeren copolymerisiert werden, deren Homopolymere eine niedrigere Einfriertemperatur besitzen. Der Vorteil innerlich weichgemachter Produkte liegt in der festen chemischen Verknüpfung von harten mit weichen Segmenten, die sich durch Extraktion nicht voneinander trennen lassen. Da Technologie und Wirtschaftlichkeit die Bandbreite der inneren Weichmachung einengen, steht sie hinter der äußeren Weichmachung weit zurück.

Innerlich weichgemachte Polymere können zusätzlich auch noch äußerlich weichgemacht werden.

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